Google Analytics 4 ist Pflicht – aber total unübersichtlich

Nun ist es offiziell, das Google Analytics, das ihr kennt, ist tot

War es ja bisher schon so, dass jeder, der sich neu bei Google Analytics angemeldet hat, automatisch und ohne Wahl die Version 4.0 bekam, ist es jetzt also auch klar: Analytics 3.0 ist tot, spätestens am 1. Juli 2023 fällt der Vorhang.

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Was ist das Problem bei Google Analytics 4.0?

Ihr fragt euch vielleicht: warum ist das schlimm? Version 4.0 ist ein absolutes Profi-Produkt. Ich habe neben meinen Matomo-Properties auch Kunden mit GA 4.0 und bin da regelrecht überfordert mit meinem Standardwissen, da in Version 4.0 so viel Kenntnisse im Umgang mit dem Tool vorausgesetzt werden, so dass ich erstmal ein Tutorial mitmachen müsste. Man konnte gegen Version 3.0 sagen, was man wollte, aber auch als Unbedarfter konnte man sich einigermaßen zurechtfinden. Für Google Analytics 4.0 muss man Spezialist sein.

Für Google kein Problem

Googles Zielgruppe sind große Firmen und Agenturen, dort gibt es Leute, die sich den lieben langen Tag mit nichts anderem mit dem Analysieren von Zahlen beschäftigen. Da lohnt es sich dann auch, sich intensiv in das Tool einzuarbeiten. Für jemanden, der allerdings nur nebenbei mal seine Zahlen anschauen will, ist der Umstieg eine Katastrophe.

Google Analytics 4.0 hatte ich das erste Mal bei einem Kunden, einem Restaurant, die gerade mal 2 Stunden pro Monat Betreuung gebucht hatten. Allein das Einarbeiten in 4.0 hätte mich sicher 4-5 Stunden gekostet – sowas rechnet sich für mich einfach nicht.

Matomo als einfache Alternative

Neben Datenschutzgründen gibt es also ein weiteres gutes Argument für das Analysieren mit Matomo: es ist intuitiv verständlich. Ein Blick reicht meist und ihr wisst, ob ihr mehr Kunden habt oder weniger. Mit ein kleinem wenig mehr Wissen über das Tool könnt ihr schon richtig tiefe Einblicke gewinnen (wir haben dafür unsere Schulungen im Angebot oder mein Buch).

Bereitet euch also rechtzeitig vor: Ihr kommt um GA4.0 nicht drum rum, deshalb: rechtzeitig Alternativen aufschließen – ob nun Matomo oder andere, ist relativ egal, Hauptsache der Umstieg erwischt euch nicht auf dem falschen Fuß!

Viel Erfolg beim Analysieren!
Euer Dietmar

 

3 comments

  1. Ihre schon etwas ältere Einschätzung zu GA4 kann ich nur teilen. Es ist eine absolute Frechheit, was sich Google hier herausnimmt. Wenn wenigstens die Strukturen und Bezeichnungen der einzelnen Menüpunkte gleich geblieben wären – aber im Prinzip soll man sich nun auf eigene Kosten völlig überflüssigerweise in GA4 einarbeiten, nachdem man sich 20 Jahre mit UA beschäftigt hat und zumindest die wichtigsten Bereiche verstanden hat.
    Offtopic: Haben Sie schon mal ausgewertet, welche Differenzen zwischen Ads und Analytics auf Städteebene auftreten können, wenn ein oder mehrere Konkurrenten ständig wiederkehrend massenhaft Fakeklicks produzieren? Bei uns liegen die Differenzen bei den dokumentierten Klicks für Köln bei etwa 500 – 1000% pro Monat. Kommentar Google: Da kann man nichts machen, mit der Bereinigung in Ads sei alles für Google erledigt. Für Analytics gibt es von Google aus keine Chance, die Ads-Daten bereinigt zu erhalten. Defacto sind die Analytics-Daten damit eigentlich gar nicht verwendbar, da ich das mit Köln auch nur zufällig bemerkt habe – aber wie sieht es in den anderen Regionen mit Mitbewerbern und Fakeklicks aus? Seltsam, dass es hierzu keinen Aufschrei gibt?!?

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  2. Danke für den Beitrag.
    UA haben viele Kunden schon nicht wirklich verstanden, bei GA4 bin ich nun wieder näher bei den Kunden und verstehe praktisch auch nix mehr.

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    1. Und dank dir für deinen Kommentar, hat mir ein spontanes Lachen entlockt. Genau, man schaut in GA4 rein und versteht nur Bahnhof. Und GTM muss man noch lernen und BigQuery und Looker Studio. Na ob das nicht mal nach hinten losgeht für Google… 🤔😉

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