Web-Analytics mit Matomo (Piwik)
Verstehen, was Ihre Webseiten-Besucher wollen
In letzter Zeit habe ich eine stark steigende Nachfrage nach der Analyse-Software Matomo (früher: Piwik) festgestellt, ich wurde gerade zum vierten Seminar zum Thema Matomo in 2016 gebucht! Da offensichtlich ein gewisser Bedarf nach unabhängiger Webanalye besteht, nehme ich das nun zum Anlass, in Sachen Matomo Aufklärungsarbeit zu leisten.
Was ist Matomo?
Matomo ist eine gute Alternative zu Google Analytic. Sie können Ihre Webseite kostenlos analysieren, ohne dass Sie Google Einblick gewähren oder kostenpflichtige Alternativen buchen müssen. Matomo ist verhältnismäßig erfolgreich und läuft auf ca. 5 Prozent aller deutschen Webseiten. Es ist damit das zweiterfolgreichste Analyse-System, allerdings weit abgeschlagen hinter Google Analytics (ca. 56%). In die Berechnung sind allerdings noch nicht die Intranet-Installationen einbezogen.
Vorteile von Matomo
Datenschutz
Eines der wichtigsten Argumente für Matomo ist die Datensicherheit.
Alle Daten liegen auf Ihren Servern und niemand außer Ihnen hat darauf Zugriff. Sie allein bestimmen, welche Daten gesammelt werden und wie lange diese vorgehalten werden.
Das heißt auch, Sie können sehr viel mehr für die Anonymisierung der Nutzerdaten tun – so können Sie Ihren Webseitenbesuchern beispielsweise auch ohne extra Browser-Plugin ein Opt-Out aus der Zählung anbieten. Oder Sie können die IP-Nummern in bestimmter Tiefe anonymisieren (letzte 3 oder letzte 6 Stellen). Bei Google ist man sich da nicht so sicher, wie die Daten denn wirklich anonymisiert werden…
Übersichtlichkeit
Matomo ist sehr übersichtlich und verständlich aufgebaut. Natürlich können Sie auch bei anderen Analyse-Tools ein eigenes Dashboard erstellen, bei Matomo ist die Gliederung der Menüpunkte aber einfach besser gestaltet (ok, meine private Meinung). Das liegt sicherlich auch daran, dass z.B. Google Analytics einige Funktionen mehr anbietet. Aber denken Sie an die alte Microsoft-Office-Regel: 80% der Nutzer nutzen nur 20% der Funktionen. Und die 80% Zusatzfunktionen sind bis auf wenige Ausnahmen nur hinderlich.
Anpassbarkeit
Auch in Sachen Anpassbarkeit hat Matomo mehr zu bieten. Seien es kleine Details wie die Position des Menüs oder aber direkte Eingriffe in den Code. Genau da spielt Matomo natürlich seine zweite Stärke aus: wer sich mit Programmierung auskennt, kann Matomo leicht seinen (Sonder-)Wünschen anpassen. D.h. hat Ihre Firma eine eigene IT-Abteilung, können Sie noch einiges mehr machen als bisher vorgesehen. Ich selbst bin z.B. kein Coder, kann also nicht so weit gehen und den Code umschreiben, brauche das bisher aber auch nie, der vorhandene Funktionsumfang reichte völlig.
Aber zumindest einer meiner Kunden hatten Ansprüche, die mit einem Standardtool nicht umgesetzt werden konnten – übrigens auch nicht mit Google Analytics. Ein bisschen Code und schon funktioniert Matomo in der gewünschten Weise. Bei Google Analytics geht sowas natürlich nicht!!!
Intranet-Lösung
Da Matomo Analytics nicht mit der Cloud verbunden sein muss, können Sie Matomo auch als Intranet-Lösung benutzen. Denn ein wichtiges Merkmal jedes Intranets ist es ja, dass es keinen Zugang zu externen Servern (wie z.B. den Google-Servern) gibt.
Nachteile von Matomo
Funktionsumfang
Natürlich gibt es bei Matomo auch Nachteile. So ist der Funktionsumfang von Google Analytics größer als der von Matomo – auch wenn Matomo 1-2 Funktionen hat, die Analytics nicht hat. Aber wie oben schon erwähnt: die wenigsten Nutzer werden an die Grenzen von Matomos Funktionsumfang stoßen.
Matomo in der Cloud
Dann gibt es noch das Ding, dass einige Funktionen (die bei Matomo in Form von Plugins hinzugefügt werden können) nur mit der kostenpflichtigen Cloud-Version funktionieren. Da sind wir dann natürlich wieder beim klassischen Problem: wir haben keine Kontrolle über unsere Daten, denn diese liegen nicht mehr auf unseren Servern.
Wartung
Wenn wir Matomo auf unseren eigenen Servern laufen lassen, haben wir natürlich auch für die Aktualität der Software und für deren Sicherheit selbst zu sorgen, das übernimmt dann nicht der Provider. Außerdem sollten wir in regelmäßigen Abständen Backups erstellen.
Das heißt bei der Betreuung fällt bei Matomo Zeitaufwand an, der natürlich als Kostenfaktor gerechnet werden muss.
Eine Anmerkung zur Suchmaschinenoptimierung
Einfluss von Google Analytics auf das Google Ranking
Wer sich mit Suchmaschinenoptimierung beschäftigt, der weiß, dass für Googles Ranking wichtig ist, wie sich die Besucher auf der Webseite verhalten. Die wichtigste Quelle hierfür ist Google Analytics selbst. Google wertet aus, wie viele Besucher wie lange auf der Webseite bleiben, wie viele Seiten sie aufrufen, welche Seiten und auf sie etwas kaufen, bestellen etc.
Wenn wir Matomo einsetzen, dann verwehren wir Google diesen Blick in unsere Webseite. Das kann positiv sein, wenn unsere Seite schlecht performt, aber auch negativ – wenn unsere Seite rockt. D.h. Google zahlt für die Daten mit verbessertem Suchmaschinenranking, zumindest bei guten Seiten.
Fazit: lohnt sich der Einsatz von Matomo?
Matomo eignet sich vor allem für kleine bis mittlere Webseiten, d.h. eigentlich für die Webseiten der meisten Firmen hier in Mitteleuropa. Matomo leistet alles, was wir von einem Analysetool erwarten, muss da also auch nicht zurückstecken. Wir können Ereignisse messen und Kampagnen, bekommen eine Übersicht über unsere Daten, das ganze Tool ist sehr viel übersichtlicher als Analytics und kann sogar noch von der eigenen IT-Abteilung an besondere Bedürfnisse angepasst werden.
Wer also unabhängig von Google arbeiten will oder muss, hat mit Matomo eine kostenlose Alternative, die in allen wesentlichen Punkten mit Google Analytics und ähnlichen Tools mithalten kann.
Meine Empfehlung: einfach mal schnell installieren und ausprobieren. Geht alles innerhalb von ein paar Minuten und schon wissen Sie mehr!
Sie wollen mehr über Matomo wissen? Wir sind Spezialisten für Matomo und helfen Ihnen gerne weiter. Kontaktieren Sie uns einfach!
Oder buchen Sie unser Matomo-Seminar, gerne auch Inhouse!
Viel Erfolg bei Matomo wünscht Ihnen
Ihr Dietmar Fischer
// Dieser Text erschien zuerst auf Newrules.de //