Cookie-Banner gibt es ja inzwischen überall, aber was sind überhaupt Cookies?
Cookies sind kleine Textdateien, die von einer Webseite auf Ihrem Computer oder Mobilgerät gespeichert werden, sobald Sie diese besuchen. Cookies werden von den meisten Websites verwendet, um Informationen über das Verhalten der Nutzer.innen auf der Website zu sammeln. Das kann über Matomo geschehen, aber auch über anderen Anwendungen wie PiwikPro oder Google Analytics.
Matomo und Cookies
Neben anderen möglichen Verfahren ist der klassische Weg, mit Matomo zu tracken, Cookies zu benutzen, d.h. Matomo schreibt in dem Moment, indem Sie eine Website besuchen, Cookies auf Ihrem Computer (oder ihr Smartphone). Diese Cookies sammeln Informationen wie:
- die IP-Adresse des Nutzers,
- die besuchten Seiten und
- die Verweildauer auf der Website.
Die gesammelten Informationen werden dann an Matomo übermittelt und dort analysiert. Der Betreiber der Seite kann die Daten dann im Matomo Analytics anschauen und auswerten.
Es ist wichtig zu beachten, dass Cookies keine persönlichen Daten enthalten und nicht dazu verwendet werden können, Sie persönlich zu identifizieren. Sie dienen vor allem dazu, das Nutzererlebnis zu verbessern und die Funktionalität von Websites zu optimieren. Und natürlich zur Werbung 😉
Werbe-Cookies
Werbe-Cookies, auch als Targeting-, Advertising- oder Third-Party-Cookies bezeichnet, sind Cookies, die von Werbefirmen oder Werbenetzwerken verwendet werden, um Werbung anzuzeigen. Aus Nutzer.innen-Sicht ist die Werbung dann passender, aus Sicht der Werbenden der Umsatz höher.
Diese Cookies werden meist von Drittanbietern gesetzt (deswegen Third-Pary-Cookies) und sammeln Informationen über das Verhalten und die Interessen des Nutzers über verschiedene Webseiten hinweg. Aufgrund dieser gesammelten Informationen können die Werbenetzwerke dann personalisierte Werbung anzeigen, die auf die Nutzer.innen zugeschnitten ist.
Da die Werbung kaum nachvollzogen werden kann und es unklar ist, woher der Werbe-Cookie stammt, werden Third-Party-Cookies meist als unerwünschte Überwachung empfunden. Ein großes Problem dabei ist, dass die Funktion des Cookies überhaupt nicht klar ist und die Nutzer.innen von einer sehr viel stärkeren Überwachung ausgehen als mit einem Cookie vollzogen werden kann. Dies führt zu einer noch stärkeren Angst vor Überwachung (Quelle: Sascha Lobo).
Cookies deaktivieren
Es ist wichtig zu beachten, dass Sie die Verwendung von Werbe-Cookies in den Einstellungen Ihres Browsers deaktivieren oder beschränken können. Damit können Sie Ihre Privatsphäre zu schützen und die Menge der personalisierten Werbung, die Sie sehen, zu reduzieren, Sie werden auch weniger über verschiedene Seiten getrackt. Dies führt uns auch schon zum nächsten Punkt, dem Cookie-Banner!
Das Cookie-Banner: Wird nach dem Ablehnen des Trackings weiterhin mein Verhalten getrackt?
Es hängt davon ab, wie der Cookie-Banner auf der Website implementiert ist und welche Cookies von der Website verwendet werden.
Wenn der Cookie-Banner richtig konfiguriert ist, so dass alle Cookies blockiert werden, wenn die Nutzer.innen den Banner ablehnen, wird normalerweise kein Verhalten getrackt. In diesem Fall werden keine Tracking-Cookies gesetzt, und es gibt keine Möglichkeit, das Verhalten des Nutzers zu verfolgen.
Allerdings könnte die Besitzer.in der Webseite über andere Methoden trotzdem tracken, Fingerprint-Tracking oder sehr viel sinistre Methoden werden durchaus benutzt.
Ein bisschen tiefer in die Technik
Da ich mir anfangs nicht vorstellen konnte, wie ein Cookie überhaupt entsteht, hier ein bisschen technischer Hintergrund. Sie müssen das einzelne nicht verstehen, aber ich denke, die großen Linien werden so klarer.
Noch ein kurzer Hintergrund: ein Matomo wird typischerweise über einen JavaScript-Code in die Seite eingebunden. Wenn die Seite aufgerufen wird, aktiviert das den Code und die Befehle darin werden ausgeführt.
Um einen Cookie mit JavaScript auf dem Rechner des Benutzers zu speichern, können Sie die setCookie
-Funktion verwenden:
function setCookie(name, value, days) {
var expires = "";
if (days) {
var date = new Date();
date.setTime(date.getTime() + (days * 24 * 60 * 60 * 1000));
expires = "; expires=" + date.toUTCString();
}
document.cookie = name + "=" + (value || "") + expires + "; path=/";
}
Um den Cookie zu speichern, rufen Sie einfach die setCookie
-Funktion auf und übergeben Sie den Namen, den Wert und die Anzahl der Tage, die der Cookie gültig sein soll:
setCookie('analytics_cookie', '12345', 30);
Dieser Code speichert einen Cookie mit dem Namen ‚analytics_cookie‘ und dem Wert ‚12345‘ für 30 Tage. Der Cookie wird im Browser des Benutzers gespeichert und beim nächsten Besuch der Website wieder geladen werden.
Und wie sieht der Cookie dann auf Ihrem Rechner aus?
In der Regel sieht der Matomo-Cookie etwa so aus:
_pk_id.<cookie_name>.<cookie_version>=<unique_id>.<creation_timestamp>.<expiration_timestamp>.<persistence>;
Die einzelnen Teile des Cookies sind wie folgt:
_pk_id
: Die ID des Cookies.<cookie_name>
: Der Name des Cookies. Dies kann von der Website angepasst werden, die Matomo verwendet.<cookie_version>
: Die Version des Cookies. Dies wird von Matomo verwendet, um Änderungen an der Struktur des Cookies zu verfolgen.<unique_id>
: Eine eindeutige ID, die Matomo zur Identifizierung des Benutzers verwendet.<creation_timestamp>
: Das Datum und die Uhrzeit, an dem der Cookie erstellt wurde.<expiration_timestamp>
: Das Datum und die Uhrzeit, an dem der Cookie abläuft.<persistence>
: Ein Wert, der angibt, wie lange der Cookie gültig sein soll.
Hinweis: Die genaue Struktur des Matomo-Cookies kann sich ändern und abhängig von der verwendeten Matomo-Version und den Konfigurationsoptionen variieren.
Wie lange sind Cookies in Matomo gültig?
Man kann die Konfiguration anpassen, die Standardwerte sind jedoch:
- Als Wiederkehrer zählen Sie bei Matomo 13 Monate.
- Eine Session wird nach 30 Minuten beendet. Das bedeutet, wenn Sie während dieses Zeitraums keine Aktionen auf der Website durchführen (z.B. Seiten aufrufen oder Formulare ausfüllen), wird die Session beendet und eine neue Session wird gestartet. Was die Maschine nicht weiß: wenn Sie die Seite öffnen und dann Mittagspause machen oder einfach mal 10 Tabs hintereinander öffnen. Auch dann laufen die 30 Minuten runter und Sie generieren 2 Sessions.
Eine Hausaufgabe für Sie
Schauen Sie in die Einstellungen Ihres Browsers, überprüfen Sie die Cookie-Einstellungen passen Sie sie und entsprechend an, um sicherzustellen, dass ihr Verhalten nicht getrackt wird – also wenn Sie dies nicht wollen 😉 Sie können auch Browsererweiterungen verwenden, die das Setzen von Cookies blockieren oder beschränken, um das Tracking von Verhalten zu verhindern.
Was sollten Sie als Webseitenbetreiber.in tun?
Wenn Sie nun niemanden mehr tracken können, wäre das sehr ärgerlich, um nicht zu sagen: kontraproduktiv. Deshalb sollten Sie schauen, dass Sie in Ihrem Matommo alternative Tracking-Methoden wie das Fingerprint-Tracking verwenden.
Genauere Details finden Sie in diesem Artikel.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen kleinen Einblick in die Funktionsweise von Cookies geben. Sie haben weitere Fragen? Schreiben Sie mich an!
Ihr Dietmar Fischer
Macht Matomo das Cookie-Banner überflüssig? Ja, aber... - Matomo für Marketer
[…] Was sind Cookies und wie trackt Matomo mit Cookies? […]